Loading…

Ein Tag im Wald

Der Tag im Waldkindergarten beginnt um 8.00 Uhr auf unserem Waldkindergartengrundstück und bis 9.00 Uhr können die Kinder von ihren Eltern gebracht werden. Sie sind wettergerecht angezogen und haben ihren Rucksack mit Frühstück, Getränken und Isomatte dabei.

Bis zu unserem Morgenkreis haben die Kinder die Möglichkeit in Ruhe an zu kommen, sich frei auf dem Grundstück zu bewegen und die beiden Bauwagen zu benutzen. Im Morgenkreis wird festgestellt ob alle da sind, wer fehlt und warum. Hier lernen wir auch neue Lieder, erzählen Geschichten und tauschen uns aus. Danach geht es ab in den Wald zu einem der vielen Waldplätze, den die Waldameisen für eine Woche ausgesucht haben. Schon auf dem Weg gibt es einiges zu entdecken, Mistkäfer oder Schnecken kreuzen unseren Weg, Pflanzen werden untersucht oder ein neues Spiel erfunden. Endlich am Platz angekommen, sucht sich jedes Kind einen Platz zum Frühstücken aus und dann geht es zum Händewaschen. Das Wasser dafür kommt aus einem mitgebrachten Kanister.

Nach dem Frühstück geht es in die Freispielzeit und die Kinder nutzen den Waldplatz für ihre Bedürfnisse. Eichhörnchen, Spinnen und Raupen werden beobachtet. Blätter, Stöcke oder Wurzeln werden gesammelt. Anhand von Bestimmungsbüchern werden Tiere und Pflanzen benannt. Höhlen und Tipis werden gebaut und es kann auf Bäume geklettert werden. Blätter und Moos werden zu leckerem Essen, Pippi Langstrumpf und Räuber Hotzenplotz treiben ihr Unwesen – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Umgekippte Bäume sind Tanzbühnen oder Tiergehege, Piratenschiffe oder Feuerwehrautos. Einige Kinder sind ständig in Bewegung, balancieren und rutschen, suchen und entdecken. Andere wiederum suchen sich ein ruhiges Plätzchen, bauen sich z. B. ein Blätterbett und beobachten die Baumkronen oder die Wolken am Himmel. Andere lauschen einfach nur auf die Natur um sich herum.

Beendet wird der Vormittag mit dem Abschlusskreis. Hier reflektieren wir gemeinsam unseren Vormittag und haben die Möglichkeit ein Spiel zu spielen. Auf jeden Fall wird eines unserer Abschlusslieder gesungen. Wieder zurück am Waldkindergartengelände, wird ein Teil der Kinder zwischen 12.45 Uhr und 13.00 Uhr abgeholt. Die Essenskinder teilen sich in kleinere Gruppen und nach Pipipause und Hände waschen geht es in den jeweiligen Bauwagen zum Essen. Nach dem Mittagessen wird gemalt, vorgelesen, aber auch gerne noch einmal auf unserem Gelände gespielt.Der Waldkindergarten endet mit dem Abholen der restlichen Waldameisen zwischen 14.45 Uhr und 15:00 Uhr.

Plätze im Wald

Es gibt verschiedene Plätze im Wald, die in der Regel für eine Woche mit der Kindergruppe besucht werden, damit die dort begonnenen Spiele weitergeführt werden können. Wir wechseln den Platz nach einer Woche, damit er nicht zu stark abgespielt wird, aus Rücksicht auf junge Pflanzen, Kleinsttiere oder Tierbehausungen.
Die Plätze haben unterschiedliche Spielqualitäten, z.B. gute Kletterbäume, einen Sandplatz, einen Bach, umgestürzte Bäume etc. Vom Bauwagenstandort sind die Plätze unterschiedlich weit entfernt, der Buchenplatz ist für Kinder ein Fußmarsch von 30 Minuten, der Blätterplatz dagegen 5 Minuten. Die Namen der Plätze wurden gemeinsam mit den Kindern ausgewählt, je nach Charakter und Gegebenheiten des Platzes, wie Blätterplatz, Wurzelplatz oder Ameisenplatz.

Der Morgenkreis

„Guten Morgen, guten Morgen, ich wünsch‘ Dir einen guten Morgen. Guten Morgen, ich wünsch‘ dir einen schönen Tag!”
Machen wir jetzt schon Morgenkreis? Kann ich noch spielen bis zum Morgenkreis? Kein Tag vergeht, an dem wir nicht nach dem Morgenkreis gefragt werden. Kein Wunder, den dieses feste Treffen stellt, genauso wie unser Abschlusskreis, einen wichtigen Orientierungspunkt im Tagesablauf der Kinder dar. Der Morgenkreis beendet die Spiele, die währen der Bring- und Freispielzeit entstanden sind. Oft wurde ein Bild begonnen, ein Rollenspiel gespielt, in der Küche gekocht oder in der Baustelle gematscht.

Im Morgenkreis stellen die Kinder fest, welche Freunde hier sind oder fehlen. Wir singen und spielen miteinander und so erleben wir uns als eine Gruppe. Gemeinsam besprechen wir den Tag und seine Angebote, ob wir zum Buchenplatz gehen oder an den Bach, ob wir jemanden zu Besuch da haben und vieles mehr. Gemeinsame Projekte, wie z.B. das Sommerfest werden dort geplant und die Kinder haben hier die Möglichkeit Themen oder auch Vorfälle die sich mit anderen Kindern ereignet haben anzusprechen und nach Lösungen zu suchen.

Wenn wir im Kreis miteinander sprechen, dann üben wir, sich gegenseitig zu zuhören und aussprechen zu lassen. Den anderen ernst zu nehmen und zu respektieren ist uns ganz wichtig. Auch Integrationsprozesse finden im gemeinsamen Spiel statt, darum spielen wir z.B. während der Eingewöhnungszeit gerne „mein rechter Platz ist frei”. Im Kreis werden die Fähigkeiten einzelner Kinder für alle sichtbar. Wir applaudieren alle und zeigen damit unsere Anerkennung für angenommene Herausforderungen oder auch gemeinsame Leistungen.

Nach dem Morgenkreis geht es auf zum Waldplatz. Im Winter schließt sich dem Morgenkreis ein gemeinsames Frühstück im Bauwagen an.

Der Abschlusskreis

Der Abschlusskreis ist ein immer wiederkehrendes Ritual und beendet den Kindergartenvormittag.
Im Kreis der Gruppe können die Kinder von Tageserlebnissen berichten oder Gebautes oder Gefundenes zeigen. Wir machen Gruppenspiele oder singen zur Vertiefung ein gelerntes Lied. Gab es im Spiel Probleme oder Konflikte, haben die Kinder die Möglichkeit, diese im Abschlusskreis einzubringen und mit unserer Unterstützung zu klären. Ist schließlich alles in den Abschlusskreis eingeflossen, singen wir ein Abschlusslied und begeben uns auf den Rückweg zum Bauwagengelände, wo auch schon die ersten Eltern warten.